Ketchup – Ein Hoch auf die Tomate in der Flasche!

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Der Gatte „nervt“ mich schon seit Wochen, wann ich denn nun endlich ‘mal wieder Ketchup einkoche. Und da ich ja eine gehorsame und liebende Ehefrau bin – oder sagen wir mal so: ich konnte es einfach nicht mehr hören ;-) – habe ich mich auf den Weg zum verrückten Engländer gemacht, um die dazugehörigen Zutaten zu holen. Ihr wisst ja, ich habe hier schon kurz von ihm berichtet. Es handelt sich um den Bio-Händler meines Vertrauens.

Ich war noch nicht mal richtig im Laden, da begrüßte Colin mich schon lauthals mit dem Satz: Er sei aber kein „kleiner“ Tante-Emma-Laden und ließ sich das direkt von den dortigen Kundinnen bestätigen. Und ich hätte ja auch überhaupt nicht seine Adresse auf meinem Blog-Beitrag erwähnt, und ebenso wenig erwähnt hätte ich, dass der Gatte ja wohl mindestens genauso verrückt sei wie er. Da stand ich nun, freute mich, dass er zu meinem Blog gefunden hat, und bestätigte einfach alles, was er wollte, mit einigem hin und her, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Übrigens, Colin befindet sich in Brauweiler, ein kleiner Ort westlich von Köln, in der Kaiser-Otto-Straße 16.

Zutaten ins Körbchen, und ab nach Hause an den Herd. Im Prinzip sind der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt, nehmt einfach alles an Gewürzen und Kräutern, was Ihr Euch so vorstellen könnt. Hier kommt jetzt meine Grundvariante:

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  • 1 kg gestückelte Tomaten (zur Tomatenzeit natürlich die frischen vom Strauch aus Eurem Garten oder vom Balkon gepflückt – sonst gehen auch wunderbar die aus der Dose)
  • 1 Gemüsezwiebel
  • Tomatenmark
  • Weißwein- oder Balsamico-Essig
  • Zucker
  • Gewürze: Pfeffer, Salz, Koriander, Sternanis, Nelke, Wachholder, Piment, süßer und/oder scharfer Paprika
  • Frische Kräuter: Thymian, Rosmarin, Lorbeer (hier gehen natürlich auch getrocknete Kräuter, ich finde es mit den frischen aber köstlicher)

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Die Gemüsezwiebel würfeln und in Olivenöl anschwitzen, mit etwas Zucker karamellisieren und eine gute Dosis Tomatenmark mit anrösten. Nun die gestückelten Tomaten dazugeben. Jetzt kommen die Gewürze. Ich packe alles in ein Tee-Ei, damit ich sie nachher nicht mehr ‘rausfischen muss. Pfeffer, Koriander, Sternanis, Nelke, Wachholder, Piment – alles ein bißchen anmörsern, ab ins Ei, hinein in den Tomatentopf, salzen und noch Zucker zufügen, der nimmt der Tomate die Säure und macht den Geschmack rund. Ein bißchen süßes und/oder scharfes Paprikapulver, je nach Geschmack, passt ebenfalls hervorragend, einen ordentlicher Schuss Essig und frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Lorbeerblätter. Das ist es eigentlich schon. Jetzt das Ganze ungefähr eine Stunde einkochen lassen, bis es eine schöne sämige Konsistenz hat und dick blubbert (Ihr werdet sehen, was ich meine), mit dem Mixstab pürieren und nochmal aufkochen. Wenn notwendig, nachwürzen. Ach ja, vor dem Pürieren die Kräuterstängel und natürlich das Tee-Ei entfernen.

Und nun ab mit dem Ketchup in ein/zwei heiß ausgespülte Flaschen und fünf Minuten auf den Kopf stellen. Fertig! So einfach und mindestens 1000 mal besser als gekaufter Ketchup.

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Ihr seht ja, es gibt viele Variations-Möglichkeiten, traut Euch einfach, und probiert aus!

Genussreiche Grüsse
Eure Miss Gliss

 

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. Andrea sagt:

    Großartig. Das hört sich super lecker an. Kein Wunder, dass dein Mann „nervt“.
    Und die Bilder sind einfach wunderschön.

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    1. Miss Gliss sagt:

      Ohhhh, Danke, liebe Andrea :-). Das freut mich aber mächtig, dass Dir die Fotos so gut gefallen. Und Du hast Recht – er „nervt“ ja nicht wirklich, er weiß eben, was gut is(s)t! ;-)

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  2. Liz Collet sagt:

    Männer können wie kleine Kinder sein….. am Rockzipfel quengelnd – und sei es nur der verbale Rockzipfel ….. Muss da immer an Mister Roper und Gattin denken……. und das unvergessene „Nörgelnörgelnörgel“ das ER über SIE in einer Szene bei Chrissi, Robin und Jo (Wunderbare Serie „Ein Mann im Haus“) zitierte,…..nichtsahnend, dass derweil SIE hinter ihm stand :D ………..es passt aber eben auch gern umgekehrt…. bei uns zuhause wurde das seither zum geflügelten und fast immer deeskalierend und erheiternd wirkendem „Nörgelnörgelnörgel“, wenn einer auf irgendwas herumritt …. ;-)
    Musste aber auch eben so herzhaft lachen über Colin ………. ja, es hat so seine Tücken, wenn sich Leser eigener Blogs darin wiederentdecken (bei manchen auch, wenn sie es nur glauben, dass sie – ganz sicher und nur sie – ) gemeint gewesen seien…. liebe Grüße aus dem Blauen Land, Lizerl

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    1. Miss Gliss sagt:

      Ja, ja, liebe Liz, so ist das halt. Herrlich die Serie „Ein Mann im Haus“….lang nicht mehr gesehen ;-). Ich grüsse herzlich ins schöne Bayern!
      Claudia

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      1. Liz Collet sagt:

        Leider wird „Ein Mann im Haus“ auch nicht mehr im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, die ARD teilte mir mal auf Anfrage mit, dass man nur die seinerzeitigen Ausstrahlungsrechte erworben hätte……. so bleibt nur der Kauf der Serie über den Internetriesen (UK) in der Originalsprache (Man About The House), die mir aber bislang noch nicht leistete …… oder hie und da Glück haben und bei Youtube die eine oder andere der Folgen ebf. in Englisch zu erwischen……Liebe Grüße aus dem novemberlichen Grau des Blauen Landes, Lizerl PS: Hat sich der Ehegöttliche langsam auf das Plätzchenbacken eingestimmt oder steht er noch in der Einstimmungsphase ? :D

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  3. Miss Gliss sagt:

    Hahaaaa, liebe Liz :-D. Das wird sich zeigen, bis jetzt haben wir noch nicht gemeinsam gebacken…..
    Liebe Grüsse
    Claudia

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  4. Jens sagt:

    Das wird ausprobiert! Vor allem wenn man sich den in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen macht, kann ich ihn mir auch gut als Zutat zu anderen Gerichten vorstellen ;-)
    Sehr schön geschrieben und ich denke nachkochsicher!

    Gruß,
    Jens

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  5. Miss Gliss sagt:

    Und ich hab’s schon wieder gemacht…gestern, lieber Jens. Voll lecker zum selbstgemachten Leberkäse :-).
    Genussreicher Gruß
    Claudia

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  6. Stefan sagt:

    WIe lange ist ein so gemachtes Ketchup den offen haltbar? Liebäugle schon länger mal mit der Eigenproduktion, brauche aber idr. nicht sehr viel – daher die Frage :-)

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    1. Miss Gliss sagt:

      Hallo Stefan,

      ich mache in der Regel zwei-drei Flaschen. Sobald ich sie geöffnet habe, wandert die Flasche in den Kühlschrank. Dort hat der Ketchup auch schon drei Monate gehalten. Wichtig ist, dass die Flasche vor dem Abfüllen richtig sauber ist und mit kochendem Wasser ausgespült ist, ebenso der Deckel. Den ca. 2-3 Minuten im Topf auskochen. Du kannst ja auch kleinere Flaschen benutzen, wenn Du nicht soviel benötigst.
      Viele Grüße und viel Erfolg!
      Claudia

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