Die 7 wichtigsten Gründe, warum Du immer köstlichen „Kuchen im Glas“ vorrätig haben solltest

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Anfang des Jahres ist Herr Weck, mein fantastischer Einkochautomat, bei mir eingezogen. Sehnsüchtig fieberte ich schon diesem Termin entgegen. Und dann war er da, der Herr W_Punkt. Er kommt ganz passabel daher mit seinem Silber-Mäntelchen, hübsch verziert mit einer schwarzen Erdbeerstickerei (sehr stylisch) und dem schwarzen Hut. Nicht ganz so piefig wie manche seiner Kollegen.

Ich bin ein großer Fan des Einkochens und Einweckens, und Herr W_Punkt ist mir dabei eine enorme Hilfe und nicht mehr wegzudenken.

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Es ist mal wieder passiert: Ganz kurzfristig hat sich die Familie zum Kaffeetrinken angesagt. Kaffee war im Hause Gliss zum Glück da. Kunststück wirst Du jetzt sagen: Ihr habt ja auch nen Kaffeeladen. Jaaaaaa, aber wie oft ist es schon passiert, dass pünktlich zum Wochenende nicht eine Bohne in der Dose war? Aber das ist eine andere Geschichte.

Man kann natürlich gekauften, abgepackten Kuchen auf Vorrat im Haus haben, aber sei ‚mal ehrlich, der schmeckt nicht wirklich, außerdem möchte man überhaupt nicht lesen, was auf der ganzen Zutatenliste steht, geschweige denn den Kuchen dann essen.

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Deshalb ging mir durch den Kopf, einfach ‚mal einen Vorrat an verschiedenen, simplen Kuchen anzulegen.

Wenn Du die 7 folgenden Gründe genauso wichtig findest wie ich, dann kann ich Dir nur empfehlen, loszulegen:

  1. Es ist immer Kuchen da, wenn sich kurzfristig Besuch ansagt.
  2. Der Aufwand für mehrere ist der gleiche wie für einen Kuchen.
  3. Du weißt definitiv, welche Zutaten in Deinem Kuchen sind.
  4. Der Kuchen ist immer frisch und saftig.
  5. Du hast stets, und auch ganz spontan, ein köstliches, kleines Mitbringsel. Einfach den Kuchen im Glas mit einem netten Etikett oder Anhänger versehen, ein Schleifchen ‚drum binden – fertig. Der oder die Beschenkte wird sich sicher total freuen, so ein persönliches Geschenk zu bekommen, damit punktest Du.
  6. Ganz kurzfristig kannst Du eine Mini-Torte daraus zaubern. In der Mitte das Küchlein quer durchschneiden, mit einer Marmeladenschicht oder Buttercreme bestreichen, dann mit Schokoladenglasur, Marzipan oder Fondant versehen, Kerze ‚drauf, und schon hast Du eine tolle Mini-Geburtstagstorte.
  7. Einfach für den eigenen Bedarf, wenn Dich der Süßhunger überkommt. Das ist schließlich auch wichtig.

Und? Reif für die Back-Session? Hier geht’s zum Rezept.

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Apfel-Zimt-Küchlein im Glas

Die Zutatenliste reicht für sieben 290 ml Sturzgläser oder für vier 500 ml Sturzgläser oder für eine normale Kuchenform (falls Du nicht einwecken möchest).

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Zutaten:

Bei mir kommt nur Bio und bestenfalls bio-regional ins Körbchen:

  • 3 Eier
  • 150 g Rohrzucker oder 170g normaler Zucker. Nach meinem Empfinden süßt der Rohrzucker wesentlich mehr.
  • 150 g Mehl
  • 1 gestrichener EL Backpulver
  • 150 g geschmolzene Butter
  • 1,5 TL Zimt – je nach Geschmack und Vorliebe
  • 2-3 aromatische Äpfel

Teig:

Eier und Zucker mit dem Handrührgerät einige Minuten schaumig schlagen | Backpulver mit Mehl mischen, dazu sieben und unterrühren | Den Zimt und die zerlassene Butter unterheben | Äpfel reiben und unterziehen.

Vorbereitung der Gläser:

  • Ich empfehle konische, das heisst sich nach unten hin verjüngende Sturzgläser, damit der Kuchen sich gut lösen lässt.
  • Prüfen, ob alle Gläser intakt sind, ebenso die Gummiringe nach Rissen überprüfen. Es ist absolut wichtig, dass hier keine Beschädigungen vorliegen, sonst können sich Deckel und Glas eventuell nicht richtig verschließen.
  • Die Einmachgläser und Deckel gründlich spülen. Ich befülle sie danach noch mit kurz aufgekochtem Wasser und lasse sie einige Minuten stehen.
  • Einkochringe vor der Benutzung immer in Essigwasser 3 Minuten wallend kochen lassen, danach mit klarem Wasser abspülen und so lange im Wasser liegen lassen bis die Ringe benötigt werden.

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Befüllen der Gläser:

  • Den Teig bis zur Hälfte in das Einkochglas füllen, denn er braucht noch Platz zum Aufgehen.
  • Unbedingt darauf achten, dass kein Teig am Glasrand haftet, sonst können Gummi und Deckel nicht richtig schließen.
  • Die Einkochringe um den Deckel legen, das Glas sofort damit verschließen und mit den Federklammern fixieren. Diese werden vom Deckelrand über den Glasrand gezogen, ähnlich wie bei einigen Bilderrahmen.

Einkochen/Einwecken:

Hier gibt es zwei Methoden:

Methode A

Die halbgefüllten Gläser in den Einkochautomaten oder Einkochtopf auf ein Gitter stellen | Da die Gläser nur bis zur Hälfte mit Teig gefüllt sind und viel Luft enthalten, können diese leicht hochsteigen, deshalb unbedingt einen schweren Teller/Platte/Kachel/Stein auf die obere Lage stellen | Bis 2/3 der Glashöhe mit kaltem Wasser auffüllen | Die Temperatur des Wasser sollte ungefähr die gleiche Temperatur wie das Kuchenglas haben |

Einkochzeit: 120 Minuten | Temperatur 100° | Der Einkochvorgang beginnt erst, wenn die 100° erreicht sind, deshalb ist ein Thermometer absolut wichtig, wenn Du keinen Automaten hast!

Methode B

Die Gläser bei 180 ° (Ober-Unterhitze) ca. 40 Minuten im Ofen backen | Wenn bei der Stäbchenprobe kein Teig mehr haften bleibt, ist der Kuchen fertig | Gläser aus dem Ofen nehmen | Abkühlen lassen, bis Du sie anfassen kannst | Deckel mit Einkochring und Klammern auf das Glas geben | Kleiner Tipp: sollte der Kuchen über den Glasrand hinaus aufgegangen sein, einfach die herausragende „Haube“ mit dem Messer abschneiden | Gläser in den Einkochautomaten oder Einkochtopf auf das Gitter setzen | bis 2/3 der Glashöhe mit warmen Wasser auffüllen | Die Temperatur des Wasser sollte ungefähr die gleiche Temperatur wie das Kuchenglas haben | Die obere Lage zur Sicherheit ebenfalls beschweren (siehe Methode A) |

Einkochzeit: 30 Minuten | Temperatur 100° | Der Einkochvorgang beginnt erst, wenn die 100° erreicht sind, deshalb ist ein Thermometer absolut wichtig, wenn Du keinen Automaten hast!

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Entnehmen und Abkühlen der Gläser:

Bei beiden Methoden nach dem Einkochvorgang die Gläser entnehmen und an einem zugfreien Ort, am besten deckst Du die Gläser noch mit einem Tuch ab, komplett abkühlen lassen. Die Gläser müssen wirklich richtig-richtig ausgekühlt sein, erst dann werden die Federklammern abgenommen. Nun machst Du die Probe, und Du kannst sehen, ob der Einkochvorgang funktioniert hat, indem Du die Gläser am Deckel anhebst. Halten diese, hat alles perfekt funktioniert.

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Ich habe hier bei den Apfel-Zimt-Küchlein Methode A genommen, da ich sehr gerne einfach nur den Kuchen weich und fluffig mag. Bei Methode B hast Du etwas mehr Röstaromen durch das Backen im Ofen. Das ist also Deiner Vorliebe überlassen.

Für mich sind die 290 ml-Einkochgläser perfekt, das reicht für ein kleines Dessert mal zum Abend oder zum kleinen Kaffeeklatsch am Nachmittag mit dem Gatten – wobei seiner Meinung nach ja das 500 ml-Glas perfekt wäre ;-).

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Das nächste mal werde ich auf jeden Fall die Teigmenge verdoppeln, denn der Aufwand ist der gleiche, und der Vorrat reicht dementsprechend länger. Nicht zuletzt denke ich natürlich an die effiziente Energienutzung :-). Die Kuchen im Glas sind mindestens 6 Monate haltbar.

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Konnte ich Dich ein bißchen neugierig machen? Hast Du schon mal Küchlein im Glas gebacken? Wenn Du noch Fragen hast – immer her damit. Ich gehe dann nochmal zu Herrn W_Punkt in die Küche…

Genussreichen Tag noch!

Deine Miss Gliss

22 Kommentare Gib deinen ab

  1. Julia sagt:

    Liebe Claudia,
    das klingt ja sehr interessant! Ich glaube ich weiß schon, was in unserem neuen Haus nicht in der Küche fehlen darf ;-)

    Liebste Grüße!
    Julia

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Julia, Einwecken ist einfach super. Ich habe jetzt immer was da, auch wenn wir mal abends spät nach hause kommen, was relativ häufig passiert. Im Moment sind vegetarische Bolognese, Rehragout, Kuchen, Kürbis süss-sauer, vegetarische Aufstriche…. am Start. Ich, und auch der Gatte können nicht verhungern. :-).
      Liebe Grüsse
      Claudia

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  2. Bewundernswert was du so alles selber machst, liebe Claudia!
    Ich selber habe irgendwie noch nie Ambitionen gehabt, Kuchen im Glas zu machen, warum weiß ich nicht.
    Was ich mache wenn kurzfristig Besuch angesagt ist: Bisquitroulade :-)
    Geht auch schnell, man hat dann halt nur für diese eine Gelegenheit was.

    Und zu fertigem verpacktem Kuchen: Ich frage mich immer wieder wer das kauft und vor allem wer das essen mag…

    Liebe Grüße Sina

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Sina, das frage ich mich auch immer, wer den abgepackten Kuchen essen will, aber irgendjemand muss es ja sein, sonst gäbe es ihn nicht. Bäh ;-). Bisquitrolle ist auch super, aber muss ich halt dann noch machen. Ist echt praktisch – der Kuchen im Glas. Vielleicht probierst du es ja doch mal, ich werde Dich weiter „heiß“ drauf machen ;-).
      Ganz liebe Grüsse
      Claudia

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  3. Andrea sagt:

    Toller Blogpost. Ich hab im letzten Winter Stollen im Glas gebacken und war vom Ergebnis auch ganz begeistert. Ich habe deine Variante 2 genommen, also im Backofen gebacken und dann verschlossen. Und ich hab 3 verschiedene Glasgrößen ausprobiert. Dein Rezept muss ich bei Gelegenheit auch unbedingt ausprobieren.

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Andrea, hätte ich nur meinen Herrn W_Punkt schon im November gehabt, dann hätte ich mein Stollengebäck lieber als „Stollen im Glas“ gemacht. Leider ist nämlich soviel davon übrig geblieben, dass ich die Reste gerade entsorgen musste, weil sie angeschimmelt waren :-/. Das wäre eingekocht nicht passiert….wieder ein Grund mehr :-).
      Liebe Grüsse
      Claudia

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  4. waldmeisterin sagt:

    Klingt soo toll!
    Aber geht das nicht auch ohne Einkochtopf, einfach im Ofen? Solch ein Topf lohnt sich für mich nicht,

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Waldmeisterin,
      huch, da ist Dein Kommentar hier irgendwie „stecken“ geblieben. Jetzt aber ;-). Ja, natürlich kannst Du den Kuchen auch im Ofen einkochen. Dort werden allerdings die Gummis ziemlich schnell spröde durch die Hitze. Das bitte nur im Hinterkopf behalten. Den Kuchen erst ganz normal backen, dann Deckel mit Gummi und Klammern aufsetzen. Die Gläser in die Fettpfanne mit ca. 3 cm Wasser setzen. Die Einkochzeit beginnt, sobald das Wasser blubbert, dann die Temperatur auf 130° runterstellen und 30 Minuten einkochen.
      Falls Du ein Thermometer hast oder Dir anschaffst, kannst Du auch in einem ganz normalen Topf einkochen. Nur drauf achten, dass die Gläser nicht aneinander stoßen, und ein Gitter unten in den Topf legen.
      Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen.
      Genussreichen Gruss
      Claudia

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      1. waldmeisterin sagt:

        Bie mir ist auch was stecken geblieben ;) … Ich werde es ausprobieren Danke für den Tipp!

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      2. Miss Gliss sagt:

        Super, erzähl vom Ergebnis ☺️!
        Sonnige Grüße
        Claudia

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  5. schnimpeline sagt:

    Hat dies auf rebloggt und kommentierte:
    Liebe Miss Gliss, ich wünsche mir einen Kuchen im Glas….und zwar nur von Dir! Was für ein traumhafter Blogpost….lesen, nachmachen, futtern!

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    1. Miss Gliss sagt:

      Dem ist ja nichts mehr hinzuzufügen, liebe Andrea! Vielen, vielen Dank!
      Alles Liebe
      Claudia

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  6. Minka sagt:

    Für mich ist es wichtig, dass:
    1. die Gläser nach dem Einfetten noch mit gemahlenen Mandeln oder Bröseln ausstreuen, dann kommt der Kuchen besser raus (geht auch ohne, aber manchmal doch nicht und daher bin ich lieber vorsichtig geworden)
    2. die Gläser eine konische oder gerade Form haben, wenn die Öffnung kleiner ist als der Boden, kannst Du vergessen denn Kuchen ohne in kleine Stücke zu zerschneiden, rauszuholen.
    3. und Einkochen (im Einkochtopf) tue ich alles ausser Gelee und Marmelade

    Allerdings habe ich eine Bratapfelvariation (Apfel klein geschnitten) nicht eingekocht, weil ich wusste ist ruck-zuck weggeputzt. Alle Gläser (Weckgläser mit Gummi und Klammern) haben erstmal Vacuum gezogen und sind geschlossen gewesen. Aber ein oder zwei Gläser sind dann doch aufgegangen und mussten sofort gegessen werden.

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    1. Miss Gliss sagt:

      Hallo Minka,

      mit Mandeln oder Bröseln ausstreuen ist super, dann geht’s noch besser, hast Du vollkommen Recht. Ich nehme immer eine konische oder gerade Form, denn sonst ist es genauso wie Du sagst. Vielen Dank für Deine weiteren Tipps.

      Liebe Grüsse
      Claudia

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  7. Liebe Missgliss,
    Habe gerade, als Premiere meines Weckautomaten Bananenbrot nach deiner Methode zwei, ein geweckt. In 14 Minuten sehe ich, ob es funktioniert hat :)
    Grüsse
    Moni… ein Weckneuling

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    1. MissGliss sagt:

      Liebe Moni, wie cool, hat’s denn geklappt? Ich bin gespannt.

      LG, Claudia

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