Eine Kulinarische Entdeckungsreise! Wir cruisen nach Indien!

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Es geht wieder weiter, 48 Blogger entführen Euch in ferne Länder und kulinarische Genüsse. Sarah vom Knusperstübchen hat diese wunderbare Idee vor drei Jahren ins Leben gerufen, und somit bloggen wir uns auch dieses Jahr wieder um die Welt. So einiges wurde schon geboten, besonders gefallen hat mir der Beitrag von Patrick mit seinem Blog „Ich machs mir einfach“, er hat uns auf wunderbare Art über Marrakesch berichtet, ebenso die wahnsinnigen Köstlichkeiten aus dem Libanon von Nadine dipi t serenity. Letztes Jahr habe ich Euch auf die unvergleichlichen Seychellen entführt, heute nehme ich Euch mit nach Indien.

Kreuzfahrtschiff

Wie einige von Euch sicherlich schon mitbekommen haben, sind wir immer wieder jobtechnisch auf Kreuzfahrtschiffen in Sachen „Genuss“ unterwegs. So auch Anfang 2013, da waren wir mit Kaffee- und Gewürzworkshops auf der MS Deutschland engagiert und cruisten durch den Indischen Ozean.

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Unsere erste Station in Indien ist Kochi. Schon mein erster Blick aus dem Bullauge zeigt mir eine andere Welt. Morgens herrscht noch romantische Ruhe, was sich im Laufe des Tages doch krass verändert. Da kochen und pulsieren dann Stadt und Hafen, der einer der bedeutensten an der indischen Westküste für den Gewürzhandel ist.

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Los geht’s nun zur St. Francis Church, der ältesten von Europäern erbauten Kirche Indiens. Hier wurde 1524 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama beigesetzt. Der Gatte ist unser 2. Reiseführer, neben Rashid. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist, eine Truppe von 25 Schiffspassagieren im Griff zu halten, ständig ist einer weg, das ist wirklich wie Flöhe hüten ;-). Besonders unser kleiner Fußweg durch die Aufnahmeorte der Bollywood-Filme war eine Herausforderung. Überall werden dort Souvenirs angeboten, wir wissen gar nicht mehr, wo wir noch hinschauen sollen, es ist wirklich extrem touristisch.

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Weiter geht es an die Nordspitze der Halbinsel Fort Kochi, hier befinden sich die berühmten Chinesischen Fischernetze. Das muss man wirklich gesehen haben, diese schweren Holzkonstruktionen mit den Netzen, die im 13. Jahrhundert von chinesischen Kaufleuten eingeführt sein sollen, sind absolut beeindruckend.

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Weitere Stationen sind das Einkaufsviertel mit Unmengen von Gewürzen, Textilien und  Souvenirs, der Mattancherry-Palast, auch Holländischer Palast genannt, und die Synagoge. Diese musste der Gatte ohne mich (aber er hatte ja eh genug zu tun – ich sage nur „Flöhe hüten“) besichtigen. Ich hätte draußen meine Kamera abgeben müssen, das geht ja nun mal gar nicht ;-)!

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Nun nehmen wir Kurs nach Goa auf – ich denke natürlich direkt an Hippies, Nacktbadestrände, wilde Parties und Hasch-Schwaden. Habe weder das eine, noch das andere gesehen ;-).

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So beflügelt, tuckern wir auf eine Gewürzplantage im Hinterland. Dort angekommen gibt es erst einmal wunderbare, würzige, herrlich duftende indische Köstlichkeiten, danach folgt ein Rundgang durch die Plantage. Hier wächst wirklich alles, was man sich vorstellen kann: Pfeffer, Muskatnüsse, Vanille, Ingwer, Nelken, um nur einige aufzuzählen und Betelnüsse. Die Nüsse wachsen auf Palmen, werden in der Sonne getrocknet, dann das Fruchtfleisch entfernt. Im Inneren befindet sich nach dem Knacken die Nuss. Sie ist verdauungsfördernd, macht wach und frisch, und ist gut für den Atem. Indische Frauen haben in der Regel immer ein kleines Säckchen mit den Nüssen und einen Reiseknacker dabei. Aber Vorsicht: In zu hoher Dosis haben die Betelnüsse Nebenwirkungen wie Zittern, Erbrechen, Verwirrung.

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Den Betreibern der Plantage, die uns so fantastische Einblicke in die indische Küche gegeben haben, konnte ich mein Rezept abluchsen, das ich Euch mitgebracht habe. Es gibt „Tandoori-Hähnchen“ mit selbstgemachter Tandoori-Gewürzmischung.

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Die Zutaten sind bei mir immer bio und regional, wo es geht. Das benötigt Ihr:

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Tandoori-Masala

  • 15 Kardamomkapseln
  • 15 Gewürznelken
  • 10 Pfefferkörner
  • 4 EL Koriandersamen
  • 4 – 5cm Zimtstange
  • 1 EL Kreuzkümmelsamen
  • 1 EL Fenchelsamen
  • 1 TL gemahlenen Ingwer
  • 1 TL mildes Chilipulver
  • 1 TL gemahlene Kurkuma

Die ungemahlenen Gewürze bei geringer Hitze in einer Pfanne ca. 5 Minuten anrösten | abkühlen lassen | die angerösteten Gewürze in einem Mörser ganz fein mahlen | mit den restlichen Gewürzen vermengen

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Diese Menge (ca. 5-6 EL) der Gewürzmischung reicht für das nachfolgende Tandoori-Hühnchen. Wundert Euch nicht über die Menge des Kardamoms und der Nelken.  Ich hatte nämlich erst die Befürchtung, dass diese Gewürze alles übertünchen, aber es harmoniert ganz wunderbar!

Mein Tipp: Nehmt wirklich am besten ungemahlene und Bio-Gewürze, diese sind wesentlich aromatischer!

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Tandoori-Hähnchen

  • 1 Hähnchen aus artgerechter Haltung
  • 150 g Naturjoghurt
  • Tandoori-Masala (siehe oben)
  • 3 Esslöffel Zitronensaft
  • 5 EL Öl
  • Salz

 

Hähnchen enthäuten und in Stücke zerteilen – könnt Ihr auch vom Geflügelhändler Eures Vertrauens machen lassen | Joghurt mit dem Tandoori-Masala, dem Zitronensaft und 2 EL Öl vermischen | Hähnchenteile salzen und mit der Joghurt-Mischung marinieren à mindestens 8 Stunden | Backofen auf 180°C vorheizen | 3 EL Öl in eine feuerfeste Form oder Topf geben | Fleisch mit Joghurt-Marinade dazu geben | 1 ¼ – 1 ½ Stunden garen, nach ¾ Stunde das Hähnchenfleisch wenden.

Dazu empfehle ich Euch „Raita“, das rundet das Ganze ganz herrlich erfrischend ab.

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Raita mit Tomate & Gurke

  • 500 g Naturjoghurt
  • 1 Tomate
  • ½ Gurke
  • 1 kleine Chilischote
  • ½ TL Kreuzkümmel
  • 1 Bund frischen Koriander
  • Salz

Gurke schälen und mit einem Löffel entkernen und fein würfeln | Tomate entkernen und ebenfalls fein würfeln | Chilischote entkernen und fein würfeln | alle Zutaten mit dem Joghurt mischen | mindestens eine Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen

Aus den Hähnchenknochen und der Karkasse habe ich einen wohlschmeckenden Fond gekocht, dann noch eingekocht, so habe ich jetzt wieder vier Flaschen Vorrat.

Einkochzeit: 30 Minuten | Temperatur 100° |

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Die letzte indische Station ist Mumbai. Eine absolut beeindruckende Stadt mit 12,5 Mio Einwohnern. Die Metropolregion Mumbai, also einschließlich des Vorortgürtels, hat mit ca. 18,4 Mio eine höhere Einwohnerzahl als das dichtbesiedelte Nordrhein-Westfalen mit 17,8 Mio (Stand 2011).

Gefühlt meine ich alle Menschen auf den Straßen zu sehen. Hier tobt und quirlt das Leben. Es gibt alles, von arm bis reich, Müllberge neben widerkäuenden Kühen auf den Straßen, riesige historische Kolonialgebäude neben Baracken, Busse, Taxen, Tuk-Tuks…

Auf dem Weg zu den zahlreichen Basaren bekommen wir das  „Gateway of India“, das Wahrzeichen Mumbais,  zu sehen. 1924 wurde es zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. und seiner Frau Maria erbaut. Am Ende des Platzes steht das berühmte Palast Hotel „Taj Mahal“, dort übernachteten schon so einige Berühmtheiten wir Mick Jagger, Prinz Charles und die Beatles.

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Eine pulsierende Stadt, wahnsinnig volle Straßen, an jeder Ecke gibt es Straßenküchen und ordentlich was zu sehen bei diesem Trubel. Der „Crawfort Market“, der sich in einer Markthalle im britischen Stil befindet, ist absolut sehenswert. Saftiges Obst, pralles Gemüse, frische Kräuter, duftende Gewürze und Geflügel findet Ihr in den verschiedenen Bereichen der Halle. Hier entsteht der Eindruck, dass die Menschen auf dem Markt leben. Schlafende Inder auf ihren Ständen, kauende Ziegen, tobende Kinder, all das sieht man, die Menschen haben sich dort richtig häuslich eingerichtet.

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Indien ist für uns absolut begeisternd und beeindruckend, wir kommen auf jeden Fall nochmal wieder. Hat Euch mein Kurztripp durch gefallen? Wer von Euch kann noch von seinen Eindrücken berichten? Ich freue mich sehr über Eure Kommentare.

Genussreichen Tag noch

Eure Miss Gliss

 

 

 

 

 

8 Kommentare Gib deinen ab

  1. Wahnsinn! Total interessant und wunderschöne Fotos und Einblicke! Vielen Dank, dass du uns in dieses bemerkenswerte Land entführt hast und diese tolle Rezepte geteilt hast! Ich liebe die indische Küche 😊
    Liebe Grüße Maren

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Maren,

      das freut mich SEHR, dass Dir mein Beitrag, die Fotos und Rezepte so gut gefallen! Vielen Dank für das fette Lob :-). Indien ist einfach wahnsinnig berauschend, anstrengend und wunderschön!

      Liebe Grüße
      Claudia

      Gefällt 1 Person

  2. Meeta sagt:

    Ach wie schön! Errinert mich nach meine Reise in mein Heimatland letztes Jahr nach 36 Jahren!! Du hast alles so schön dargestellt Claudia! Und dein Chicken Tandoori klingt hervorragend! Big hugs and kisses aus Weimar!

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Meeta,

      dann sollten wir das Tandoori Chicken doch mal gemeinsam kochen ;-). Das freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag so gut gefällt, hier spricht ja die absolute Expertin! Ganz lieben Dank!

      Ich drück Dich
      Claudia

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  3. frauknusper sagt:

    Wow, wow, wow, liebe Claudia. Das ist so ein schöner, interessanter Beitrag geworden. Diese Bilder sind einmalig. Am liebsten würde ich sofort in den Flieger steigen. Was für ein vielseitiges Land. Einfach nur beeindruckend, genau wie Deine tollen Rezepte.:)
    Liebste Grüße
    Sarah

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Sarah,

      ja, das war auch wirklich eine sehr beeindruckende Reise. Ich freue mich, dass Dir die Kurz-Zusammenfassung gefällt :-).

      Liebe Grüße
      Claudia

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  4. Ulla Fedeli sagt:

    Liebe Claudia,

    Dein Bericht und die Fotos sind wunderbar. Das Tandoori-Hühnchen haben wir mit Deiner Mutter gleich nachgekocht. Die Gewürzmischung ist super. Ich war wegen der vielen Gewürznelken (sind ja sehr intensiv) etwas skeptisch. Aber Du hattest in Deinem Text ja darauf hingewiesen, dass man es auf alle Fälle wagen soll. Das war ein toller Geruch beim Anrösten der Gewürze. Das Tandoori-Hähnchen war sensationell. Es hat sehr gut geschmeckt und sah sehr gut aus. Wir werden es bestimmt wieder zubereiten.
    Liebe Grüße von Deiner Tante Ulla

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    1. Miss Gliss sagt:

      Liebe Ulla,

      das freut mich ja sehr!! Und Du hast wirklich Recht, ich dachte ja auch die Nelken und der Kardamon sind bestimmt zu viel. Aber es passt absolut harmonisch zusammen. Ebenso der Kreuzkümmel, da bin ich eigentlich auch nicht so ein Fan, der rundet das Ganze auch nochmal richtig schön ab.

      Dann freue ich mich auf Deinen nächsten Besuch hier auf meiner Seite, liebe Tante Ulla :-)!

      Deine Claudia

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